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Schritt für Schritt entlarvt Gerhard Wisnewski die Lügen und Fälschungen von Medien und Geheimdiensten über die Attentate vom 11. September 2001. Wo andere bisher nur Fragen gestellt und Zweifel geweckt haben, entwickelt er erstmals eine ganz andere Version des 11. September - ein Szenario, das noch wesentlich unheimlicher ist als die offizielle Geschichtsschreibung.
Spannend wie ein Krimi!
Warum fielen die Türme des World Trade Center in sich zusammen, als wären sie fachgerecht gesprengt worden? Warum waren alle vier entführten Flugzeuge zeitweilig vom Radar der Flugüberwachung nicht
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Produktbeschreibung
Schritt für Schritt entlarvt Gerhard Wisnewski die Lügen und Fälschungen von Medien und Geheimdiensten über die Attentate vom 11. September 2001. Wo andere bisher nur Fragen gestellt und Zweifel geweckt haben, entwickelt er erstmals eine ganz andere Version des 11. September - ein Szenario, das noch wesentlich unheimlicher ist als die offizielle Geschichtsschreibung.
Spannend wie ein Krimi!

Warum fielen die Türme des World Trade Center in sich zusammen, als wären sie fachgerecht gesprengt worden? Warum waren alle vier entführten Flugzeuge zeitweilig vom Radar der Flugüberwachung nicht erfasst und tauchten dann als unbekannte Maschinen wieder auf?

Das sind nur einige Fragen aus Gerhard Wisnewskis atemberaubender Untersuchung über die Anschläge. Der Autor deckt zahllose weitere Ungereimtheiten an der offiziellen Darstellung auf und entwickelt das erste schlüssige Gegenszenario, was sich am 11.9.2001 wirklich zugetragen hat.

Autorenporträt
Gerhard Wisnewski, geb. 1959, beschäftigt sich mit den verschwiegenen Seiten der Wirklichkeit; seit 1986 ist der studierte Politikwissenschaftler als freier Autor, Schriftsteller und Dokumentarfilmer tätig. Viele seiner Bücher wurden Bestseller. Auszeichnungen 2000 mit dem 3st-Zuschauerpreis und dem Grimme-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.08.2003

Der Verdacht
Jeder fünfte Deutsche mißtraut der offiziellen Version vom 11. September: Eine Reise durch den paranoiden Alltag

Eine Zeitlang war das Bild ganz klar gewesen. So strahlend blau wie der Himmel über New York, so scharfkantig wie die Flugzeugtrümmer vorm Pentagon, so schwarz und weiß wie die Fotos der Attentäter. Doch auf einmal waren da Unschärfen und Fehlfarben. Grautöne, hinter denen sich leicht etwas verbergen konnte. Gerüchte, die mit dem Ungeheuerlichen flirteten. Behauptungen, die sich zur Paranoia hin öffneten.

Das tapfere Fernsehmagazin "Panorama" hat sie inzwischen überall entdeckt. Beim Neo-Nazi Horst Mahler wie bei Passanten, die an der Hamburger Innenalster stehen und bereitwillig in ein Mikrophon sagen, sie könnten sich sehr gut vorstellen, daß die CIA bei den Anschlägen vom 11. September ihre Finger im Spiel hatte. Bei Autoren, die in renommierten Verlagen publizieren, wie Gerhard Wisnewski oder Andreas von Bülow; bei Kunden, die an einem heißen Augusttag im Zweitausendeins-Laden an der Berliner Kantstraße das Buch von Mathias Bröckers vom Stapel nehmen, welches "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. 9." heißt und eine Art Sequel zu "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11. 9." ist. Rund 150 000 Exemplare wurden von dem ersten Buch verkauft, und das neue Buch ist, wie eine Verkäuferin in Hamburg sagt, "unser derzeit meistverkauftes Buch".

Zweifel und Skepsis

Ob die Käufer glauben, was sie lesen, weiß man nicht. Daß neunzehn Prozent der deutschen Bevölkerung es für möglich halten, daß die amerikanische Regierung die Terroranschläge selbst in Auftrag gegeben hat, steht in einer Forsa-Umfrage vom Juli, welche die "Zeit" in Auftrag gegeben hatte. Daß der Untersuchungsausschuß des amerikanischen Kongresses am 25. Juli den Geheimdiensten "versäumte Gelegenheiten", "Fehleinschätzungen" und "Versagen" attestierte, daß er sich über mangelnde Kooperation des Weißen Hauses beklagte, ist amtlich. Und wenn man nicht ein Fünftel der Bundesbürger für ausgewachsene Paranoiker hält, dann müssen sich Zweifel und Skepsis auch an dem sozialen Ort finden lassen, den man die "Mitte der Gesellschaft" nennt.

Bei David A. zum Beispiel, der in Berlin als Orchestermusiker arbeitet; er weiß, was Disziplin ist und was es heißt, einen bestimmten Ton zu treffen. D. ist dreißig, er kommt durch seinen Beruf in der Welt herum, und er hat sich seit dem Film "23" für Verschwörungstheorien zu interessieren begonnen. Er hat Bröckers' erstes Buch "verschlungen", doch wenn er von seiner Lektüre erzählte, hätten seine Freundin oder seine Schwester ihn komisch angesehen. Glaubt er, was drinsteht? "Ob ich's glaube, weiß ich nicht, aber ich übernehme gerne den Gegenpart, wenn jemand die offizielle Version verteidigt." Und wenn es wahr wäre? "Wenn es so wäre, könnte ich mir nicht vorstellen, daß nicht irgendwer mal auspackt. Aber vielleicht wird es niemals rauskommen."

David A., der zwischendurch selber lächeln muß, wenn er lebhaft von Entdeckungen und Ungereimtheiten erzählt, hält allerdings mehr von Michael Moore und seinen "Stupid White Men". "Das hat mehr Humor und liest sich besser." Damit ist er in bester Amazon.com-Gesellschaft, denn "Leser, die dieses Buch gelesen haben", kaufen auch die Bücher von Bülows oder Wisnewskis.

Der Regisseur Hans-Christian Schmid sitzt in einem Café in der Kreuzberger Bergmannstraße. "Hausgemachte amerikanische Spezialitäten" stehen auf der Karte, auf der Straße könnte man ein folkloristisches Feature übers Leben im Kiez drehen. Schmid hat nur Michael Moore gelesen, und er hat vor fünf Jahren "23" gedreht, die Geschichte einer Hackerkarriere, die in Tod und Paranoia endet. "Ich habe dabei zum ersten Mal festgestellt, wie selektive Wahrnehmung wirkt, und das hat mich bis heute nicht losgelassen", sagt der 38Jährige, der gerade mit seinem neuen Film "Lichter" durch die Republik gereist ist. Schmid spricht langsam und bedächtig, und bevor er eine Antwort gibt, formuliert er die Bedingungen, unter denen sie gelten kann. Als einer, der in Bildern denkt und in Geschichten, kann er sich vieles vorstellen. Für ihn sind die Verschwörungsbücher und ihr Erfolg normale Reaktionen auf "eine komplizierte Welt, die man zu verstehen versucht".

Und wenn auch nur die Hälfte dessen zuträfe, was sie behaupten? "Wenn sich herausstellte, daß die amerikanische Regierung von den Anschlägen gewußt und sie nicht verhindert hat", präzisiert er, "fände ich das zwar verwerflich, aber es würde mich nicht umhauen." "Was-wäre-wenn? ist ein sehr reizvolles Spiel", sagt Schmid zum Abschied, "aber ich würde mich nie dazu versteigen, daran zu glauben."

Was wäre wenn?

Fabian K. hat Bröckers' neues Buch sogar mit in den Urlaub genommen. Er sitzt tief im Bayerischen Wald, unweit der tschechischen Grenze, und gelegentlich versagt das Mobiltelefon. K. arbeitet als Arzt in einem Berliner Krankenhaus, er hat in Amerika studiert, das Land ist ihm nah. "Manche lesen Krimis im Urlaub", sagt er, "vielleicht ist das ein Krimiersatz." Die methodischen Probleme der Internetrecherche sind ihm klar: "Oft ist das nur ein Pseudobeweis."

K. hat jedoch keine Bücher lesen müssen, um darüber zu stolpern, daß schon drei Tage nach den Anschlägen eine offizielle Erklärung vorlag, daß Bush "ausgerechnet" gesagt hat, die Anschläge seien ein "neues Pearl Harbor", nachdem Historiker schon seit einer Weile wissen, daß der japanische Angriff 1941 kein Überraschungsüberfall war.

K., der logisch und besonnen argumentiert, liegt viel daran, seine Skepsis von jenem Antiamerikanimus zu unterscheiden, wie er ihn bei manchen Kollegen erlebt, die in der DDR großgeworden und deshalb wohl eher geneigt sind, in den Verschwörungstheoretikern Dissidenten zu sehen. Er suche nicht nach einer Verschwörung, "doch als ich das Buch von Bröckers las, habe ich ein ähnliches Kribbeln wie damals bemerkt bei Stefan Austs ,Baader-Meinhof-Komplex'". Nach der Lektüre verspüre er "weniger Sicherheit als zuvor". Die Gesellschaft, in die man damit gerät, ist ihm unangenehm. Es fällt ihm jedoch leicht, Distanz zu beiden Seiten zu halten, "weil ich mich frage, wo man je eine schlüssige Version herbekommen soll", sagt der 32Jährige.

Peter K., der in einer westfälischen Universitätsstadt lebt, würde öffentlich auch nicht sagen, was er einem alten Freund erzählt. "Als es am 11. September passierte, war mein erster Gedanke: Das waren die selber." K. hat die üblichen geisteswissenschaftlichen Studien absolviert und eine Examensarbeit über Peter Weiss geschrieben. Er ist heute 45 und Geschäftsführer einer kulturellen Einrichtung, Familienvater und Bordeaux-Sammler. Die alten Bücher stehen noch im Regal, und während des Gesprächs steht er auf, um eines herauszuziehen. Christian Geisslers umstrittenen RAF-Roman "kamalatta", der sich im Untertitel ein "romantisches Fragment" nennt. Daneben steht ein Buch aus dem Jahre 1963. Es heißt "Das Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten". Ulrich Sonnemann, ein Freund Adornos, hat es geschrieben, und K. amüsiert sich über dieses Nebeneinander. Bröckers braucht er gar nicht zu lesen, er hat ihn in einem WDR-Interview gehört. Daß einer, der sich so in die Materie versenkt, "irgendwann durchdreht", sagt er, ist für ihn keine Überraschung.

K. erzählt, daß er kürzlich noch mal Oliver Stones Film "JFK" gesehen hat - "man sieht ihn heute einfach anders". Als einem, der im Zweifelsfall noch immer ein ironisch vorgetragenes Adorno-Zitat parat hat, ist ihm sein "Grundmißtrauen" gegenüber allen offiziellen Versionen vertraut. Es hat sich "abgesetzt" über die Jahre. Doch beim Begriff Verschwörungstheorie sagt er entschieden: "In diesen Zusammenhang möchte ich nicht gebracht werden. Ich habe die rudimentäre Hoffnung, daß etwas an den Tag kommt, was den Namen Wahrheit verdient - und diese Hoffnung wird immer wieder auf einer Ebene enttäuscht, die Sandkastenniveau hat." Ist ihm unwohl bei der Hypothese, daß die CIA an den Anschlägen beteiligt gewesen sein könnte? "Natürlich gibt es eine psychologische Barriere. Man möchte die Faszination spüren, die von einer solchen Theorie ausgeht, aber daß es wirklich so zugeht in der Welt, das möchte man nicht."

Hoffnung und Wahrheit

Auf dem Weg vom Kindergarten zur U-Bahn sagt Peter B., für ihn sei das eine Glaubenssache. "Niemand wird kommen und dich in einen Raum führen, wo die Wahrheit ist." In einem Schöneberger Café erzählt er dann, er habe "früh gelernt, daß alles möglich ist". B. ist in der DDR aufgewachsen, er ist von Schule und Universität geflogen und hat mehrere Berufsabschlüsse. Als "Diplom-Schauspieler, der kein Schauspieler mehr sein will" und der daher seit zwei Jahren arbeitslos ist, spricht B. ruhig und prononciert, wenn auch in langen, gewundenen Sätzen. Das Wort "Verschwörung" will der 37Jährige nicht in den Mund nehmen. "Ich habe auch nicht nach Beweisen gesucht." Als Schauspieler jedoch frage er sich automatisch nach einer "Inszenierung", nach "Manipulierbarkeit". Und wenn nur ein Bruchteil dessen stimmt, was in den Büchern steht? "Es würde mein Weltbild nicht erschüttern", sagt Peter B.

Es sind Weltbilder, die aus einer Haltung entstehen, welche man Hermeneutik des Verdachts nennen könnte. So hat es der Philosoph Paul Ricoeur mal genannt im Unterschied zu einer Hermeneutik des Vertrauens. Das war natürlich auf Texte bezogen, doch wenn man die Welt einmal als Text nimmt, dann muß sie sich auch lesen und verstehen lassen, dann gibt es auch Dekonstrukteure.

Das Wort mit dem verblaßten Chic hat sich auch Mathias Bröckers geborgt, den zu erreichen einem wie die Vorstufe zur Konspiration vorkommt. Man erfährt von der Presseabteilung seines Verlages: "Herr Bröckers wird Sie um halb vier anrufen." Bröckers sagt oft "irre" und schwankt zwischen latenter Verteidigungsstellung und latentem Triumph. Er will mit seinen 48 Jahren "nicht als 68er oder vernagelter Altkommunist dastehen"; daß ein Horst Mahler ihm Beifall spendet, empfindet er als "widerliche Kumpanei".

Bröckers redet nüchtern, unterbrochen von kleineren Invektiven gegen die deutschen Medien, und manchmal hat man das Gefühl, daß ihn das Auseinanderklaffen von medialer Aufmerksamkeit und Anerkennung enorm beschäftigt. Als ehemaliger "taz"-Redakteur bleibt Bröckers auf die Medienkritik fixiert. "Gibt's hier überhaupt noch Journalismus?" fragt er pathetisch und spricht dann von der "kleinen Flamme der Dissidenz, die ich damals entzündet habe und die sich zu einem Flächenbrand ausgewachsen hat".

Und was ist mit seinem Verdacht, seinen drei Szenarien, deren letztes "Petronazis" im Weißen Haus und einen "von den Geheimdiensten sowie der Militärführung der USA und ihrer Verbündeten zumindest unterstützten Plot" enthält?

"Ich habe keinen Verdacht, ich habe nur kritische Nachfragen", antwortet Bröckers, "und das mit den Petronazis habe ich so salopp gesagt. Die Frage ist doch: Auf welche Variante würde ich wetten? Wenn, dann auf die letzte."

Sein und Schein

Es ist ein anderes Spiel, das die Autoren spielen. Es hat kaum etwas Spielerisches, und Leser wie F. oder D. nehmen diesen Sound auch als eher penetrant wahr, wenn sie die Szenarien des Zweifels durchspielen, weil diese nun mal einen unwiderstehlichen Sog haben. Wenn nichts mehr so sein wird, wie es war, dann ist auch nichts das, was es zu sein scheint.

Wem danach ist, der kann darin im Jubiläumsjahr noch eine Fernwirkung Adornos sehen, der jede "Positivität", jedes "Einverständnis mit dem Bestehenden" unter Verdacht stellte, und besonders Empfängliche können darüber brüten, ob es etwas bedeutet, daß Adorno am 11. September hundert Jahre alt geworden wäre. Um die Welt nach jener Hermeneutik des Verdachts zu betrachten, welche nicht bei jeder Unschärfe nach dem Augenarzt ruft, muß man ihn allerdings gar nicht gelesen haben.

Diese Unschärferelation auszuhalten, an den offiziellen Versionen zu zweifeln, an den lautstarken öffentlichen Zweiflern zu zweifeln und über diesem doppelten Zweifel nicht zu verzweifeln, das ist eigentlich eine ziemlich sympathische Haltung, weil sie sich nicht an Gewißheiten klammert und den Zwang zum Konsens unterläuft. "In den Fakten, so wie wir sie kennen, stecken genügend Geheimnisse, Komplotte, sonderbare Zufälle, offene Fragen, Sackgassen, mehrfache Deutungen. Es ist gar nicht nötig, denkt er, die große meisterhafte Intrige zu erfinden, den Plan, der in jeder Hinsicht wasserdicht ist." Der Satz könnte von heute sein und ist doch fünfzehn Jahre alt. Er steht in "Sieben Sekunden", Don DeLillos Buch über das Kennedy-Attentat, und er erzählt noch immer etwas über die Welt, auf die sich mehr als nur ein Fünftel der Deutschen einen Reim zu machen versuchen.

PETER KÖRTE

Zum Thema 11. September sind in letzter Zeit folgende Bücher erschienen, die unterschiedlich heftig mit verschwörungstheoretischen Annahmen flirten:

Gerhard Wisnewski: "Operation 9/11. Angriff auf den Globus". Droemer/Knaur. 414 Seiten, 12,90 Euro.

Andreas von Bülow: "Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste". Piper Verlag. 271 Seiten, 13 Euro.

Mathias Bröckers / Andreas Hauß: "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. 9." Verlag Zweitausendeins. 280 Seiten, 14,90 Euro. Dem Buch liegt eine Super Video CD bei, darauf Daniel Hopsickers Dokumentarfilm "Mohamed Atta and the Flying Circus".

Nafeez M. Ahmed: "Geheimsache 09/11". Riemann Verlag. 500 Seiten, 24 Euro.

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